1. Beginnen wir am Anfang: Wie hat für Dich alles angefangen?

2008 habe ich mich mit einem Kunden aus dem Finanzbereich, viel Mut und großen Plänen selbstständig gemacht. Um nicht zu Hause arbeiten zu müssen, habe ich in der Agentur einer Freundin einen Arbeitsplatz gemietet.

 

2. Zehn Jahre in der PR sind eine lange Zeit. Wie hat sich PR seit 2008 entwickelt?

Die Public Relations hat sich im Kern nicht geändert. Es geht darum, gute Geschichten zu finden und diese so zu vermitteln, dass sie wahrgenommen werden und dort ankommen, wo man sie will. Es ist aber alles viel schneller geworden – und das Angebot an News, Content und Medien hat sich vervielfacht. Menschen selektieren noch viel mehr als früher. Zeit ist ein noch wertvolleres Gut geworden. Was das heißt? Informationen müssen noch viel besser, fesselnder, spannender, inspirierender und auf die Zielgruppe abgestimmt aufbereitet werden. Guter visueller Inhalt ist zum Beispiel einer der Key-Faktoren, um in der PR erfolgreich zu sein.

 

 

3. Wer ein Unternehmen gründet, bekommt viele Ratschläge. Für welchen Rat bist du besonders dankbar und welchen hast du zum Glück nicht befolgt?

„Mach das, was du gerne machst und sei unabhängig“ war einer der Ratschläge meiner Mutter und es hat sich bestätigt, dass das der richtige Weg für mich war. Andere fragten, ob es mir nicht zu riskant ist, ausgerechnet in Zeiten der Wirtschaftskrise (2008) ein Unternehmen zu gründen. Mittlerweile haben einige im Bekanntenkreis ihre Angestellten-Jobs verloren, was zeigt, dass sich rechtzeitig SELBSTSTÄNDIG machen langfristig gesehen auch mehr Sicherheit bieten kann. Wichtig ist es geduldig zu sein, nicht gleich aufzugeben, wenn es einmal nicht so gut läuft. Das ist mitunter finanziell nicht einfach, aber ich bin stolz es geschafft zu haben.

 

4. Was zeichnet Brandenstein Communications aus – Was ist das „Besondere“?

Das Besondere an uns ist, dass das gesamte Team seinen Job mit Leidenschaft macht. Und das ist nicht nur so dahingesagt. Das spüren wir untereinander und das spürt der Kunde. Oft setzen wir Projekte in einer wahnsinnigen Schnelligkeit und Effizienz um, dass wir selbst überrascht sind. Es entwickelt sich ein positiver Drive, wenn alle an einem Strang ziehen. Wir hören aufmerksam zu, wir stellen neugierig Fragen, wir überlegen uns Dinge, und probieren (fast) alles aus. Wir decken ja viele Themenbereiche mit unserem Kundenportfolio ab, vom Schokoladenproduzenten über den größten Hausbesorger Österreichs, oder dem Silicon Valley Start-up bis hin zu großangelegten Kampagnen der EU. Für uns ist jeder Tag ein spannender Tag und auch die Kunden kommen in den Genuss, immer wieder von frischen Ideen und „über-den Tellerrand-Blicken“ profitieren zu können. Wir verbinden gerne und schaffen Synergien – das sind ganz wichtige Attribute in der Kommunikation – „Better Communications“ eben 😊

 

 

5. Was ist das Erfolgsrezept für zehn Jahre innovative Agenturarbeit?

Neugierig und offen bleiben. Trends ausprobieren und auf keinen Fall verpassen. WIR müssen unseren Kunden sagen, was angesagt ist und nicht umgekehrt. WIR müssen sie begleiten und unterstützen, was etwa die Digitalisierung mit sich bringt. Wer heute ein sehr großes Publikum erreichen will, kommt um einen professionellen Social Media Auftritt beispielsweise nicht herum.

 

6. Auf welche Erfolge bist du besonders stolz?

Ich bin besonders darauf stolz, dass internationale Markenartikler auf uns setzen. Ich bin stolz darauf, seit fast zehn Jahren eines der größten Verlagshäuser Österreichs in seiner Medienarbeit zu unterstützen. Ich bin stolz darauf, dass wir großangelegte EU Kampagne in Österreich umsetzen dürfen und dafür für den PRVA Staatspreis nominiert werden. Ich bin stolz darauf, dass wir in einem 48-stündigen Pitch für ein internationalen US-Start-up gegen große etablierte Agenturen antreten und gewinnen. Und ich bin stolz auf ein tolles Team von Mitarbeitern, die sich jeden Tag mit Herzblut für die Agentur einsetzen.

 

 

7. Wenn du auf die vergangenen Jahre zurückblickst: gab es – gerade in der Anfangszeit – Momente, in denen du am liebsten aufgegeben hättest?

Ja, die gab in den ersten Jahren einige Male. Als internationale Leiterin der PR-Abteilung eines großen Konzerns stehen einem immer alle Türen offen. Mit einer kleinen Agentur ohne Namen wird man am Anfang oft belächelt und nicht ernst genommen. Die ersten Jahre waren schwer, oft der Umsatz zu niedrig, um davon überhaupt gut leben zu können. Ich bin dankbar, dass ich durchgehalten habe und wir mittlerweile richtig erfolgreich sind.

 

8. Eine beliebte Frage z. B. in Bewerbungsgesprächen ist „Wo sehen Sie sich in zehn Jahren?“. Bist du jetzt da, wo du dich vor zehn Jahren gesehen hast?

Ich konnte noch nie Fragen zu meinen konkreten Zukunftsplänen in 10 Jahren beantworten.  Die Dinge entwickeln sich und Möglichkeiten sollte man immer wahrnehmen, manches muss man einfach nur aufheben und weitergehen. Ich hatte auch vor 10 Jahren keinen genauen Plan. Meine Kinder waren noch sehr klein und ich habe trotzdem den Weg in die Selbstständigkeit gewählt und eine Agentur gegründet. Ich werde immer neugierig bleiben und dazu lernen wollen – d.h. ich werde eines in 10 Jahren ziemlich sicher nicht sein: In Pension

 

 

9. Worin siehst du die größten Herausforderungen für BC in den kommenden Jahren?

Dass wir so bleiben wie wir sind. Dass wir eventuelle Krisen und Hindernisse weiterhin gut bewältigen. Dass unsere Kunden uns weiterhin das Vertrauen schenken. Dass wir richtig und mit Feingefühl weiterhin mit der Schnelligkeit, in der Dinge oft umgesetzt werden müssen, Schritt halten können.

 

10. Was sind deine Wünsche für die Zukunft?

Dass wir unsere Zeit richtig und sinnvoll nutzen können. Das heißt den Blick für das Wesentliche nie zu verlieren. Das gilt für das Berufliche und Private gleichermaßen.

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