Gastbeitrag von Jungdesignerin Lea Wieser

Mit diesem Artikel anzufangen war gar nicht so einfach – wieso sollte ich als gerade mal 25-jährige Halb-Journalistin, Halb-Yoga- und Skilehrerin und neuerdings passionierte DIY Designerin denn überhaupt irgendetwas Relevantes zum Thema Selbstständigkeit sagen können?

Was bedeutet Selbstständigkeit überhaupt?

Der Duden setzt Selbstständigkeit mit Unabhängigkeit beziehungsweise einer eigenständigen Art gleich, wobei sich die berufsbezogene Definition auf die selbstständige Erwerbstätigkeit bezieht. Eine eigenständige Art würde ich mir durchaus zuschreiben, selbstständig erwerbstätig bin ich auch – bin ich allerdings auch unabhängig im ursprünglichen Sinn?

Nun ja. Unabhängigkeit lässt sich auf mehrfache Weise interpretieren, sei es von der eher lebensphilosophischen Perspektive oder in Bezug auf die berufliche beziehungsweise monetäre Unabhängigkeit. Wie höchstwahrscheinlich die Mehrheit von uns, hätte ich gerne beides. Ich will mein eigenes Geld verdienen und dabei die Freiheit genießen, mein Leben eigenständig gestalten zu können. Und was spricht dagegen?

Viele würden mir wahrscheinlich entgegnen, dass das eher nach der utopischen Weltanschauung eines Träumerleins klingt, als nach einem Karriereziel. Ich wiederum würde entgegnen, dass genau das möglich ist und ich am besten Weg bin, genau das umzusetzen. Was ich noch gelernt habe? Dass Arbeiten Spaß macht!

In 5 Schritten zur DIY Karriere – make a living by doing what you love

In dem Titel dieses Blog-Artikels steckt das größte Geheimnis schon drinnen – DIY – do it yourself. Niemand weiß besser, wie deine Traumkarriere aussieht als du selbst. Eine erfüllende Karriere ist etwas, das du dir erschaffst – und nicht „findest“. Natürlich können dich die passenden Werkzeuge, wie eine entsprechende Ausbildung, ein gutes Netzwerk und eine ausgeklügelte Strategie einen Schritt weiter in die richtige Richtung bringen, allerdings musst du die treibende Kraft dahinter sein.

Schritt 1 – Reflexion:

Bevor du beginnst darüber nachzudenken, wie dein Traumjob aussehen könnte, überlege dir worin du gut bist und was dir am meisten Spaß macht. Warst du immer schon gut im Umgang mit anderen und liebst es Synergien entstehen zu lassen? Bist du gut im Organisieren, Malen, Tanzen, Sprechen, Verkaufen, …? Die Antwortmöglichkeiten sind unendlich. Die Grundidee ist es herauszufinden, wie du einen Mehrwert für andere erschaffen kannst, den du anschließend monetarisieren kannst. Sei kreativ, denke unkonventionell und sei ehrlich zu dir selbst.

Schritt 2 – Inspiration & Definition:

Lass dich inspirieren – gehe in Ausstellungen, lies Autobiographien von beeindruckenden Persönlichkeiten, schmökere in Magazinen oder im Internet, begib dich auf einen Entdeckungs-Spaziergang und umgib dich mit Menschen, die für etwas brennen. Leidenschaft ist ansteckend – lass dich infizieren. Sobald du deine Passion(en) gefunden hast, schreib sie auf und finde heraus, warum dich etwas interessiert.

Schritt 3 – Planung:

Nachdem du deine Leidenschaften notiert und für dich abgeklärt hast, dass du genügend Passion für dieses etwas aufbringen kannst, um auch in „harten Zeiten“ die Motivation nicht zu verlieren, überlege dir konkret, wie du dir damit deinen Lebensunterhalt verdienen kannst.

Und setze dir ein Ziel, denn Planung beruhigt – notiere dir daher kurz- mittel- und langfristige Ziele, um nicht den roten Faden zu verlieren und erfreue dich währenddessen an kleinen Zwischenerfolgen.

Schritt 4 – Geduld:

Wie das Sprichwort „Gut Ding braucht Weile“ schon sagt, wird es seine Zeit brauchen, bis du von deiner DIY Karriere gut leben kannst. Erschaffe dir daher ein Netz an verschiedenen Einkommensquellen, die dir die nötige (finanzielle) Sicherheit geben. Wie wäre es mit Freelance- oder Consulting-Projekten? Oder hast du schon einmal daran gedacht ein E-Book zu schreiben, indem du deine Erfolge, aber auch Misserfolge und die Lehren, die du daraus gezogen hast, preisgibst?

Schritt 5 – Hingabe:

Niemand hat gesagt, dass eine DIY Karriere ein einfaches Unterfangen ist – daher besinne dich immer wieder darauf zurück, wieso du dich in erster Linie dafür entschlossen hast. Führe dir regelmäßig vor Augen, wie viel Freude dir dein Entschluss, deiner Leidenschaft nachzugehen bringt und vergiss niemals, dass du die Zügel in der Hand hast. Du bist diejenige/derjenige, die/der entscheiden kann, welche Richtung deine DIY Karriere schlussendlich nehmen soll.

 

Über Lea Wieser

Lea Wieser (geb. 1993 in Wien) hatte die Idee für arkitaip: Der Name reflektiert, wofür das Modelabel steht – als Archetyp soll es ein gutes Vorbild sein. Gemeinsam mit ihrer Mutter und Co-Gründerin Michi Wieser hat sie soeben die erste Kollektion “Out of the closet” mit ethisch und ökologisch verantwortlichen Kleidungsstücken präsentiert.

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