(Leoben, 25. September 2017) In einem gebirgigen Land wie Österreich sind Tunnelbauprojekte an der Tagesordnung. Der Brenner Basistunnel, Semmering-Basistunnel oder Koralmtunnel sind nur einige der aktuellen Projekte im heimischen Tunnelbau. Dabei entstehen beachtliche Mengen an Tunnelausbruchmaterial, das unabhängig von der Materialzusammensetzung als Abfall definiert wird und deshalb auf Deponien entsorgt werden muss. Bei einer Veranstaltung in Eisenerz wurden Forschungsprojekte wie das EU-finanzierte Projekt DRAGON und darauf aufbauende weiterführende Überlegungen der Montanuniversität Leoben vorgestellt, die dieses Material zukünftig verwertbar machen könnten.

Mit der DRAGON-Technologie können Rohstoffe, die bei Tunnelvortrieben anfallen, automatisch analysiert und sortiert werden – direkt auf der Baustelle. Das System schneidet Abfälle ab und liefert wertvolle mineralische Rohstoffe. Die hochwertige Verwendung von Tunnelausbruch wird beim Koralmtunnel bei der Herstellung von Ausbauelementen – sogenannten Tübbingen – bereits in der Praxis verwendet.

 

Praxistauglichkeit soll im „Zentrum am Berg“ weiter erforscht werden

Sofern die rechtlichen Rahmenbedingungen geschaffen werden, soll das Material zukünftig auch in weiteren Industriezweigen wie z.B. Glas, Stahl, Keramik Verwendung finden. Um die Möglichkeiten der Technologie weiter zu erforschen, soll ab kommendem Jahr im „Zentrum am Berg“, dem neuen Tunnelforschungszentrum der Montanuniversität Leoben in Eisenerz, ein DRAGON-Prototyp errichtet werden. „Es ist mir ein großes Anliegen, eine Technologie mit großem Potenzial wie DRAGON weiterzuentwickeln. Die 2,3 Millionen EURO-Förderung aus dem EU-Forschungsrahmenprogramm hat dafür den Grundstein gelegt, jetzt wollen wir die nächste Phase einläuten“, gibt Projektkoordinator Robert Galler von der Montanuniversität Leoben einen Ausblick in die Zukunft.

Einen tieferen Einblick in die Thematik lieferte das GSV-Forum „Ressourceneffizienter Tunnelbau – Zero Waste“ am 14. September 2017 in Eisenerz, an der neben der Montanuniversität Leoben auch Planer und Bauausführende sowie das Lebensministerium und die Mineralrohstoffindustrie vertreten waren. Im Anschluss konnten die Bauarbeiten am „Zentrum am Berg“ besichtigt werden konnten.

 

Innovation beginnt hier

Neben DRAGON werden viele weitere Forschungsprojekte in Österreich von der EU unterstützt – ebenso in anderen Bereichen wie vernetzte Mobilität (Connected Vehicles der Fachhochschule Oberösterreich in Hagenberg) oder Zukunft des Wohnens (Energetikum – Living Lab der FH Burgenland in Pinkafeld).

„Wir freuen uns, dass EU-Förderungen dazu beitragen, den Forschungsstandort Österreich weiter attraktiver zu machen“, so Jörg Wojahn, Vertreter der Europäischen Kommission in Österreich.

 

Weitere Informationen unter:

DRAGON:
http://europa.eu/investeu/projects/dragon-%E2%80%93-innovative-approach-tunnelling_de

Connected Vehicles:
https://europa.eu/investeu/projects/driving-future_de

Energetikum – Living Lab:
https://europa.eu/investeu/projects/energetikum-%E2%80%93-living-laboratory_de

 

Rückfragen richten Sie bitte an:

Univ.-Prof. Dipl.-Ing. Dr. mont. Robert GALLER

E-Mail: robert.galler@unileoben.ac.at

T: 03842/402-3400

Mag. Marco Jäger, MA

E-Mail: presse@brandensteincom.at

T: 01/319 41 01-12

 

Über EU-Investitionen und die investEU-Informationskampagne

Unterstützung, um Projekte ins Leben zu rufen; maßgeschneiderte Zuschüsse und Systeme, die auf allen Stufen und Lebenszeiten verfügbar sind; intelligente Kredite, um zusätzliche Investitionen auszulösen; gezielte Mittel zur Modernisierung, Entwicklung und Vernetzung … Durch ihre zahlreichen Finanzierungs- und Investitionsaktivitäten zielt die Europäische Union darauf ab, Wachstum zu fördern, Arbeitsplätze zu schaffen und Mittel aus dem Privatsektor zu gewinnen, um eine bessere Zukunft für EU-BürgerInnen zu schaffen. EU-Investitionen verbessern unseren Alltag –bessere Ausbildung, modernere Gesundheitsversorgung, saubere Energie, neue Verkehrsinfrastruktur, fortschrittliche Technologien sind nur einige Beispiele. Das im Februar 2017 von der Generaldirektion Kommunikation der Europäischen Kommission gestartete Ziel der investEU-Informationskampagne ist es, die Wirkung von EU-Investitionstätigkeit auf reale Projekte und Menschen sichtbar zu machen. Um die Vorteile der EU-Investitionen in Ihrer Nähe zu entdecken, besuchen Sie: http://europa.eu/investeu/home_de

 

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Bild: Reges Interesse für die DRAGON-Technologie beim GSV-Forum „Ressourceneffizienter Tunnelbau – Zero Waste“ am 14. September 2017 in Eisenerz (Copyrights: Lehrstuhl für Subsurface Engineering, Montanuniversität Leoben)

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